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Egal ob Epidemiologe, Meteorologe, Wahlforscher, Demograf, Ökonom, Soziologe oder Klimatologe – sie alle beschäftigen sich unter anderem auch mit dem Erstellen von Zukunftsvorhersagen. Wissenschaftliche Prognosen heute und traditionelle Formen der Vorhersage unterscheiden sich teilweise stark in der Methodik und dem zugrundeliegenden Weltbild, weisen aber auch Ähnlichkeiten auf: in ihrer Funktion für Politik und Gesellschaft sowie ihrem zum Teil charismatisch erhobenen Anspruch auf Gültigkeit.

Viele der traditionellen Techniken der Prognostik reflektieren das Weltverständnis und Know-how ihrer Zeit und ihres kulturellen Kontextes, in den sie eingebettet sind. Ebenso wie manche der alten Prognosetechniken uns nun als Aberglauben erscheinen, mögen zukünftige Gesellschaften einige der etablierten Techniken unserer Zeit irgendwann als archaisch erachten.

Ziel des Vorhabens ist die Durchführung eines geisteswissenschaftlichen Festivals im Kontext des Handlungsschwerpunktes „Gestaltungs- und Entwicklungsräume für die Wissenschaft schaffen.“ Das hier vorgeschlagene IKGF Humanities Festival 2021 nimmt dabei das Thema „Was wird werden? Blicke in die Zukunft“ in den Fokus.

Es widmet sich also dem Thema der Prognostik und ihrer sozialen und politischen Dimension in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Neben dem europäischen Kulturraum soll explizit auch der außereuropäische Raum, insbesondere Ostasien, Gehör finden. Angesichts der aktuellen Corona-Pandemie, in der auch die Prognostik immer wieder in den Vordergrund des öffentlichen Interesses rückte, scheint uns dieses Thema nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern zudem auch hervorragend geeignet, die breite Öffentlichkeit anzusprechen und ein großes Maß an medialer Aufmerksamkeit zu erwecken.